Surfen in der Bretagne im September 2010
Erfahrungsbericht von Sandra Zarro
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Ich bin begeistert vom Surfen in der Bretagne!
Und dabei bin ich ganz zufällig auf den Geschmack gekommen.

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Wir haben in diesem Jahr wieder einmal unsere Ferien in der Bretagne geplant. Wir wollten vor allem am Strand joggen und vielleicht auch einen Versuch mit dem Velo unternehmen. Wir mussten aber bald erkennen, dass es keine guten Velos zum Mieten gab. Wie wärs mit Surfen? Wir erkundigen uns beim Office de Tourisme. Die Saison neigt sich zwar für Touristen in der Bretagne dem Ende entgegen. Die Bretonen gehen jedoch bei jeder Gelegenheit zum Surfen ins Wasser. Kinder werden schon sehr früh von ihren Eltern für diesen Sport animiert. So kommt es auch, dass ich mich an der École de Surf de Crozon für drei Wochen zum Surfen einschreibe. Für die Bretonen beginnt der Sommer erst im September!
  
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Scharf beobachtete Surfing Sardine, die Surf-Schule auf der Presqu' île de Crozon
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Wellensurfen in der Bretagne - Meine erste Erfahrung mit Surfen
Alexandre, der Surf-Lehrer ist unkompliziert. Ich kann sofort einsteigen. Donnerstag 14:00 Uhr beim Hangar. Formalitäten gibt es fast keine. Einzig ein Formular mit der Bestätigung, dass ich Schwimmen und den Kopf unter Wasser halten kann :-) muss ich unterschreiben.
Es beginnt natürlich wie immer ganz harmlos. Neoprenanzug auswählen, Brett entgegen nehmen und auf zum Strand. Mein Brett misst 8 Fuss. Je länger das Brett, desto einfacher! An welchem Fuss soll ich die Fussleine fest machen? Kann ich ohne Schwimmbrille ins salzige Wasser tauchen? Es brennt doch, wenn man von den Wellen überspült wird. Alles Fragen, die nach und nach in den Trainingsstunden beantwortet werden. Ein Training dauert insgesamt 2h30, davon zwei Stunden im Wasser.
Der Take Off - das A und O beim Surfen
Alles klar, zumindest von der Idee her!
Mit einer Hochstütze dreht man sich wie eine Katze in der Luft in die Startposition! Dies geschieht aus der Bauchlage auf dem Brett. Je schneller, desto besser. Diese Bewegung ist das A und O beim Surfen.
Sie verlangt hohe Körperspannung, Beweglichkeit im Hüftgelenk und Kraft. Das wird für mich bedeuten: den ganzen Winter hindurch Krafttraining und Gymnastik!
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Warm Up - Das Aufwärmen am Strand
Surfer gehen barfuss zum Strand. Zumindest fast immer :-) Ich habe es einige Male versucht und bin mit dem Brett über die tausend Kieselsteine balanciert. Es tut sehr weh, wenn man es nicht gewohnt ist. Unser Surf-Lehrer springt mit Leichtigkeit über die Steine. Trägt man doch Schuhe, so sind diese so zu deponieren, dass sie nicht während der Surf Session von der Flut weggespült werden. Und dies ist einfacher gesagt als getan.
Jede Surf Session beginnt mit einem Warm Up. Leichtes Traben auf dem nassen Sand gemischt mit Dehnungsübungen.
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Der Surfspot und die weissen Schaumwellen in der Inside - La Mousse
Wir lernen als erstes mit dem Brett zu gleiten und nutzen dabei den Schub der weissen Schaumwellen. Weiss wie Schnee schieben sich die Wellen parallel zum Strand und laufen dort aus. Es blendet stark. Eigentlich sollte man eine Sonnenbrille tragen.
Wir surfen in der Inside zwischen Strand und den grünen Wellen. Die weissen Wellen sind freundlich, man hört sie kommen. Wir lernen, das Brett zu trimmen und zum richtigen Zeitpunkt los zu paddeln. Wir rufen einander zu: ramer, ramer, ramer ! Von hinten kommt die Welle an die Füsse heran. Die Spannung ist gross. Man sollte gleich schnell wie die Welle sein und dann mit einem Take Off aufstehen. Es ist ein wundergares Gefühl, wenn es einem gelingt, ein paar Sekunden lang oben zu bleiben.
Zusammen mit unserem Surf-Lehrer lernen wir die Wellen zu lesen. Wo brechen die Wellen am besten. Wie sieht es mit der Strömung aus? Paddeln wir heute hinaus zu den grünen Wellen oder bleiben wir bei den freundlicheren weissen Schaumwellen? Welche Markierung am Strand müssen wir als Orientierungspunkt im Auge behalten?
Jede Surf-Lektion auf einem geeigneten Strand
Je nach Gezeiten, Wellengang und Windverhältnissen führt uns Alexandre zu den geeigneten Surfspots. Auf der Presqu' île de Crozon gibt es wunderbare Sandstrände. |
Aller au Large - Surfen auf den grünen Wellen in der Outside
Das Surfen auf den grünen Wellen verlangt bereits Perfektion. Auch wenn es für uns noch sehr schwierig sein wird, wir paddeln auf dem Surfbrett ins Line Up und warten dort auf die grünen Wellen. Wir befinden uns in der Outside des Surfspot. Die grünen Wellen erkennt man an ihrer besonders dunkeln Farbe. Sie kommen scheinbar langsam dem Line Up näher. Man hört sie nicht. Und plötzlich sind sie da. Ein Waschgang ist am Anfang unausweichlich.
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Cool Down mit Nachbesprechung
Wir ziehen uns am Strand wieder warm an. Der Wind trocknet uns. Ein paar Biscuits stillen den Hunger. Manchmal ist ein warmer Tee aus der Thermosflasche sehr willkommen. Die Bretter werden im Anhänger verstaut. Einige Surfgruppen sind immer noch im Wasser und wir beobachten sie. Surf-Lehrer Alexandre gibt einige Erklärungen zu den Herausforderungen der aktuellen Wellensituation.
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Und manchmal ist Ruhetag - Erholung in einem bretonischen Haus
Ausruhen ist wichtig. Die Bretagne ist bei jedem Wetter schön. Und so freue ich mich nach einem Ruhetag auf die nächste Surf-Lektion. Ich bin begeistert vom Surfen in der Bretagne.
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