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Anita Reinmann am Jungfrau-Marathon 2006
Erfahrungsbericht von Anita Reinmann über den 42 km langen Bergmarathon

 

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Anita Reinmann wagt zum ersten Mal einen Marathon
und knöpft sich gleich den Jungfrau-Marathon vor

Jungfraumarathon9. September 2006

Anita Reinmann überrascht sich selbst und läuft mit einer hervorragenden Zeit von 4:14:43.3 ins Ziel ein. Sie wird in ihrer Kategorie F40 Vierte!

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Anita Reinmann im Konditionstraining Schwimmen

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Zieleinlauf am Jungfrau-Marathon
Anita Reinmann erreicht das Ziel 'Kleine Scheidegg' auf 2100 m in einer hervorragenden Zeit.

Anita Reinmann im Schwimmtraining:
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3652 Marathonläuferinnen und Marathonläufer haben im 2006 das Ziel des Jungfrau-Marathons auf der Kleinen Scheidegg erreicht.

Anita Reinmann auf der schönsten Marathonstrecke der Welt
www.jungfrau-marathon.ch >>>

Streckenpanorama des Jungfrau-MarathonStreckenführung

Der Start ist in Interlaken (565 m über NN) und der Lauf endet auf der Kleinen Scheidegg (2095 m über NN) vor dem Dreigestirn der weltbekannten Berge des Jungfraumassivs Eiger, Mönch und Jungfrau. Dabei sind 1829 Höhenmeter aufwärts und 305 Höhenmeter abwärts zu überwinden. Der höchste Punkt wird bei Kilometer 41 auf 2205 m über NN erreicht.

Nach dem Start neben dem Grandhotel Victoria-Jungfrau drehen die Läufer zuerst eine kurze Runde durch Interlaken. Die bis Kilometer 10 sehr flache Strecke führt die Läufer über Bönigen nach Wilderswil. Nun sind die ersten 100 Höhenmeter zu überwinden. Dabei werden die Läufer in den winzigen Ortschaften wie Gsteigwiler von zahlreichen Zuschauern euphorisch begrüßt. Nach flacheren Streckenabschnitten geht es die letzten Kilometer bis Lauterbrunnen bei Kilometer 20 steiler bergauf. In Lauterbrunnen feuern wieder zahlreiche Zuschauer die Läufer mit Kuhglocken an.

Kurz hinter der Halbmarathon-Marke sind aber gerade mal etwa 300 Höhenmeter überwunden.

Nach einem sogar etwas abwärts gehenden Streckenabschnitt, stehen die Läufer bei Kilometer 25 vor der berüchtigten "Wand", wo es extrem steil nach Wengen hoch geht. Hier trennt sich unter den Läufern "die Spreu vom Weizen". Wengen wird nach 31 Kilometern erreicht, wo wieder große Zuschauermengen die Bergläufer anfeuern. Es sind nun immer noch 1000 Höhenmeter zu bewältigen. Die Läufer werden aber nun durch eine grandiose Berglandschaft entschädigt und bei schönem Wetter eröffnen sich immer mehr dramatische Ausblicke auf die Berge und Gletscher des Jungfraumassivs.

Der Streckenhöhepunkt wird bei Kilometer 40 erreicht, wo sich die Läufer wie auf einer Perlschnur aufgereiht auf dem Grat der Moräne des Eigergletschers hocharbeiten. Dort wird dann auch der Kulminationspunkt der Strecke erreicht. Traditionell spielt dort ein Dudelsackpfeifer den Läufern schottische Melodien vor.

Den letzten Kilometer bis zum Ziel auf der Kleinen Scheidegg geht es bergab.

Bilder zum Jungfrau Marathon 2006 von Rémy Steinegger und Alexandra Wey >>>

Streckenrekord Männer: 2:49:01.6 Jonathan Wyatt (2003)

Streckenrekord Frauen: 3:21:03.2 Marie-Luce Romanens (2001)

Wiedlisbach, 21. Oktober 2006

Liebe Schwimmfreunde

Erlebnisbericht zum Jungfraumarathon vom 9. September 2006

Startgelände Interlaken, 08:45 Uhr

Nun stehe ich also hier, eingereiht im 2. Startblock, mit tausenden von anderen Läuferinnen und Läufern. Das Wetter ist uns wohlgesinnt an diesem Tag. Ich stehe in meinem Block und konzentriere mich die letzten 15 Minuten vor dem Start auf meinen Lauf, den Rhythmus den ich laufen will, die Ziele die ich mir vorgenommen habe.

Es ist mein erster Marathon und ich weiss nicht, wie mein Körper darauf reagieren wird.

Da ich verletzungsanfällig bin, habe ich bewusst den Jungfraumarathon als ersten Marathon gewählt. Die Muskulatur und die Gelenke haben weniger Schläge wegzustecken als bei einem flachen Marathon. Die Strecke ist allerdings schwieriger zu laufen, da der Rhythmus, bedingt durch die Kupierung des Geländes, immer wieder unterbrochen wird.

Punkt 9:00 Uhr schickt der Starter die Läuferschar auf die Reise.

Mit mehreren Böllerschüssen werden wir in Interlaken verabschiedet. Ich konzentriere mich darauf, mich nicht von der Euphorie der anderen anstecken zu lassen, die losrennen, als würde es sich um ein 5- oder 10-Kilometer-Rennen handeln. Ich habe mir vorgenommen, die ersten 10 Kilometer nicht schneller als in 45 Minuten anzugehen. Ein Kontrollblick auf die Uhr nach den ersten 10 Kilometern bestätigt mir, dass das Tempo stimmt.

Nach 1:40 Std. komme ich in Lauterbrunnen an, wo mein Mann wartet, mir Kleider zum Wechseln und Kohlenhydratgel reicht.

Während ich weiterrenne, ziehe ich mich um und lasse mich informieren, welche Frauen vor mir laufen. Die Strecke Lauterbrunnen - Wengen wollte ich in einer Stunde absolviert haben.

Anita Reinmann am Jungfrau-Marathon 2006Bei Kilometer 26 beginnt die Steigung.

Der erste Anstieg ist ruppig und die doch schon müden Beine machen sich bemerkbar. Ich konzentriere mich darauf, am Berg einen guten, runden Schritt zu finden. Nach 58 Minuten passiere ich schliesslich die Zeitmessung in Wengen. Mir geht es immer noch gut, ich spüre zwar die müden Beine, habe aber ansonsten keine anderen Wehwehchen zu beklagen.

Mit steigendem Selbstvertrauen nehme ich die letzten 12 Kilometer in Angriff, angefeuert von den Leuten am Strassenrand.

Anita Reinmann am Jungfrau-Marathon 2006Bei Kilometer 35 kommt die längst fällige Reklamation meines inneren Schenkelmuskels. Er hat genug von dieser Anstrengung und straft mich mit zunehmendem Zwicken. Nur jetzt keine falschen Bewegungen machen, denke ich für mich und drücke meine Finger so fest es geht in den Muskel. Das scheint ihn zu beruhigen, nebst der Tatsache, dass ich zu zügigem Marschieren übergegangen bin.

Kurz vor dem Wixilift werde ich noch mal von meinem Mann mit Kohlenhydraten versorgt, damit die Energie über die Moräne noch reicht.

Ich habe mich mittlerweile so weit nach vorne gekämpft, dass selbst ein Überholen auf der Moräne noch möglich ist. 1,5 Kilometer vor dem Ziel schliesslich beginnt mich dann auch noch mein rechter Wadenmuskel zu zwacken. Raufrennen ist nicht mehr möglich, wenn ich nicht noch einen Krampf kurz vor dem Ziel riskieren will. Also marschiere ich die letzten Steigungen zügig hinauf und begnüge mich damit, den letzten Kilometer so schnell es geht runterzurennen.

Mit 4:14:43 komme ich schlussendlich ins Ziel, einer Zeit die ich nicht im entferntesten erwartet hätte und die ohne die Trainingspläne und Unterstützung meines Mannes nicht möglich gewesen wäre.

Anita Reinmann

 


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Comments: Jürg und Sandra Baumeister-Zarro