Christoph Rüttimann am Ironman Hawaii 2006
Erlebnisbericht von Christoph Rüttimann |
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Ironman Hawaii 2006 - ein Erlebnisbericht
Christoph Rüttimann erzählt
Manchmal ist WENIGER eben doch MEHR ! ! !
Ich habe das Optimum aus meinen Möglichkeiten herausgeholt.
Rangliste Ironman Hawaii 2006 >>

Am 21. Oktober 2006 haben insgesamt 1624 Athletinnen und Athleten das Ziel erreicht und den Ironman Hawaii in den drei Disziplinen Schwimmen (3,8 km), Velo (180 km) und Laufen (42 km) zurückgelegt. Christoph Rüttimann kann mit Zufriedenheit auf seinen Ironman zurückblichen. Er erreicht das Ziel in einer sehr guten Zeit von
09:15:39 und wird auf Rang 84 platziert. |
World Championship Ironman Hawaii
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Bern, den 28. Oktober 2006
Erlebnisbericht Ironman Hawaii 2006
Liebe Schwimmfreunde
Da ich diesen Sommer sehr intensiv mit der Beendigung meiner Diss beschäftigt war, konnte ich nicht wie gewünscht trainieren. Aus diesem Grund habe ich mir keinen bestimmten Rang und keine bestimmte Zeit für den Ironman in Hawaii vorgenommen.
Ich wollte bei meiner zweiten Teilnahme am legendärsten aller Triathlons einfach ein gutes und für mich zufrieden stellendes Rennen abliefern.
Am Morgen des 21. 10. 2006 ging es pünktlich um 7Uhr für mich und ca. 1700 weitere Iron(wo)men los.
 Der Startschuss zu den 3.8 km Schwimmen in der Bucht von Kailua Kona erfolgte mittels Kanonenschuss.
Das Meer war ziemlich wellig und ich machte den Fehler, in der Mitte des Feldes einzustehen. Dadurch hatte ich während der ganzen Schwimmstrecke dutzende Leute um mich herum und war in etliche Schlägereien verwickelt. Meine Schwimmzeit fiel dementsprechend mittelmässig aus: 1h02min. Ich lag nach dem Schwimmen auf Rang 220.
Jetzt folgten 180 km auf dem Velo.
In Hawaii ist der Veloparcours sehr wellig. Es geht zwar nie lange berghoch oder -runter, aber es gibt auch keine eigentlichen Flachstücke. Zudem ist es eine Wendepunktstrecke, d.h. es gilt 90 km nordwärts und auf dem gleichen Weg 90 km zurück zu fahren. Wir hatten super gute Bedingungen. Auf dem Hinweg wehte ein leichter Gegenwind und auf dem Rückweg hatten wir praktisch auf der ganzen Strecke Rückenwind. Der Himmel war bedeckt und zeitweise regnete es sogar.
Ich hatte einen sehr guten Velotag erwischt.
Nach der Hälfte der Strecke fühlten sich meine Beine immer noch so gut an wie nach dem Schwimmen.
Auch am Ende der Radstrecke war ich noch fit und freute mich richtig aufs Laufen.
Ich habe mich übrigens alle 20min entweder mit 1/3 Powerbar oder einem Gel verpflegt. So hatte ich immer etwas zu tun und war immer ausreichend mit Energie versorgt. Ich konnte mich dank einer Zeit von 4h54min auf Rang 160 vorarbeiten.
Nachdem ich in der Wechselzone kurz einem menschlichen Bedürfnis nachgeben musste, ging's mit vollem Elan auf die abschliessenden 42 Laufkilometer.
Die Laufstrecke in Hawaii hat es in sich.
Wie die Velostrecke ist sie nie flach sondern immer wellig. Zudem verzogen sich die Wolken und die Sonne brannte uns entgegen. Da mir aber die Hitze eigentlich nichts ausmacht und ich mich immer ausreichend verpflegt und gekühlt habe (alle 1.6 km habe ich mir einen Becher Eis unter den Sonnenhut geschüttet), konnte ich sehr flüssig laufen und hatte immer ein sehr gutes Gefühl. Ich staunte nicht schlecht, als am Ende eine Marathonzeit von 3h12min auf dieser schweren Strecke resultierte.
So schnell bin ich bei einem Ironman noch nie gelaufen.
Dank meiner guten Laufleistung konnte ich mich noch um weitere 76 Plätze verbessern und beendete den Ironman in 9h15min auf Rang 84 von 1600 Klassierten (Rang 10 von 96 Klassierten in der Kategorie M25-29).
So ein gutes Resultat hätte ich mir nie und nimmer erträumen lassen.
Das Rennen ging mir praktisch von A bis Z perfekt auf, und ich habe das Optimum aus meinen Möglichkeiten herausgeholt. Da ich trotz geringerem Trainingsaufwand ein sehr gutes Resultat erzielen konnte, zeigt mir das, dass manchmal WENIGER eben doch MEHR ist !!!
Christoph Rüttimann |
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