Dario Zarro am Ironman Hawaii am 11. Oktober 2008
Erlebnisbericht von Dario Zarro |
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Ironman Hawaii 2008 - ein Erlebnisbericht
Ich kann jedem den Rat geben, gut zu trainieren, um mit ein bisschen Wettkampfglück den Traum wahr werden zu lassen. ALOHA!
Zürich, 15. November 2008
Ein besonderes Highlight war das Schwimmen am Pier.
Die Teilnahme am Ironman von Hawaii war für mich ein Wunsch(-traum), den ich schon im Alter von zwanzig Jahren hatte, als die ersten Bilder von Hawaii und das Interview mit René Friedli, dem ersten wahren Ironman der Schweiz, zu sehen waren. Mit grosser Verzögerung, d.h. 25 Jahre später meldete ich mich erstmals für einen Qualifikationswettkampf an, dem Ironman von Zürich . Logischerweise habe ich nicht damit gerechnet, dass eine Qualifikation im Bereich des Möglichen liegen könnte.
Die Freude war daher umso grösser als ich realisierte, dass mir ein Ticket für den legendären Wettkampf in Kailua-Kola sicher war.
Mit dem Erreichen der Qualifikation musste allerdings auch die Planung neu angepasst werden. Insbesondere galt es, die Form zu erhalten, was – wie ich merken musste – bei all den beruflichen und familiären Verpflichtungen nicht einfach war. Ich war denn auch froh, als ich endlich anfangs Oktober nach Hawaii abreisen durfte.
Was ich in Hawaii vorfand, übertraf alle Erwartungen.
Dies gilt nicht nur für die Inseln, sondern auch für die Menschen, die ich dort antreffen durfte. So fanden sich praktisch alle Athleten mit ihren sportinteressierten Begleitern frühzeitig, mindestens eine Woche vor Wettkampfbeginn, in Kailua-Kona ein. Man sah daher fast zu jeder Tageszeit Topsportler am Laufen und Velofahren. Man musste geradezu aufpassen, dass man sich nicht zu sehr anstacheln liess. |
SMS 11. Oktober 2008, 11:29 Ortszeit Bretagne
Liebe Cinzia, heute ist der grosse Tag für Dario! Wann beginnt der Wettkampf? Bitte auf dem Laufenden halten :-) Herzlich Sandra
SMS 11. Oktober 2008, 16:39 Ortszeit Bretagne
Allez Dario, nutze Deine mentale Stärke und freu Dich, mit den Delfinen zu schwimmen! Sandra
SMS 11. Oktober 2008, 06:00 Ortszeit Hawaii
Liebe Sandra, wir gehen jetzt an den Start, um 07.00 Uhr fängst dann an. Liebe Grüsse Cinzia |
Ein besonderes Highlight war das Schwimmen am Pier.
Jeden Morgen, ab ca. 06.30 Uhr traf sich ein Grossteil der Athleten auf der Wettkampfstrecke. Die Stimmung war locker und ungezwungen. Sie war geprägt von einem besonderen, positiven Spirit. Im Wasser wurde das Ganze gar noch übertroffen. So hatte ich mehrfach die Gelegenheit, mit Schildkröten und Delfinen zu schwimmen.
Die Woche bis zum Wettkampftag ging schnell vorüber. Der Tag X stand kurz bevor.
An der Zeremonie vor dem Start hatte man noch ein letztes Mal die Gelegenheit, in sich zu gehen.
Dann ging es los. Der Start war von Positionskämpfen geprägt. Auf der Schwimmstrecke kam ich mir zunächst vor wie in einer grossen Waschmaschine. Wo ich am Qualifikationswettkampf in Zürich noch viel Platz hatte, war ich nun umgeben von sehr vielen starken Schwimmern, was zuweilen zu unbeabsichtigten Kollisionen führte. Nach rund 57 Minuten konnte ich das Wasser verlassen. Der Wechsel auf die Velostrecke gelang mir relativ gut. |
SMS 11. Oktober 2008, 09:42 Ortszeit Hawaii
Papi hat das Schwimmen sehr gut absolviert und ist nun auf dem Velo.
SMS 11. Oktober 2008, 20:42 Ortszeit Bretagne
Super ! |
Auf dem Velo musste ich ziemlich schnell einsehen, dass ich mein eigenes Tempo fahren sollte, wollte ich den Wettkampf erfolgreich beenden.
Meine Pulsuhr verhalf mir einigermassen vernünftig zu bleiben. Auf halber Strecke begann der berühmte Seitenwind sich bemerkbar zu machen. Was anlässlich der Streckenbesichtigung nur ein bescheidenes Lüftchen war, entpuppte sich nun als eine Ansammlung von gefährlichen Böen, was volle Konzentration erforderte. Der Wind war zuweilen so stark und unberechenbar, dass ich den Griff zur Wasserflasche nicht mehr wagte. Eine zusätzliche Herausforderung war die Hitze. Zwar konnte man sich alle sieben Meilen mit Eiswasser abkühlen. Diese Abkühlung war indes von kurzer Dauer. Die Hitze in der Lavawüste auf dem Highway war denn auch sehr gewöhnungsbedürftig. Entsprechend war ich froh, nach nicht ganz 5 Stunden und 20 Minuten vom Rad steigen zu dürfen.
Der Wechsel zum Laufen stellte kein Problem dar. Indes musste ich schnell einmal feststellen, dass ich beim Laufen gegen in der brütenden Hitze für mich kein geeignetes Rezept fand.
Selbst das Eintauchen mit den Armen bis zur Schulter in die grossen Eiskübel führte nicht zur gewünschten Wirkung. Ich fand mich daher damit ab, ab und zu marschieren zu müssen und sagte mir, dass ich auf diese Art wenigstens meine zweieinhalb Wochen zuvor aufgetretene Achillessehnenentzündung nicht weiter reizen würde. Das gelegentliche Marschieren gab mir zudem auch die Möglichkeit, den endlos scheinenden Highway mit den danebenliegenden Lavafeldern intensiver zu geniessen. Ablenkung und Linderung verschaffte mir ausserdem die Erkenntnis, dass auch andere Athleten arg zu kämpfen hatten.
Zwar war jeder ein Einzelkämpfer, dennoch fühlte es sich besser an, im Kollektiv zu leiden. Für den Marathon nahm ich mir daher Zeit, viel Zeit (4 Stunden und 14 Minuten). Mein Ziel war nur noch, zu finishen. Mit dieser Einstellung war der dritte Teil des Wettkampfs wider Erwarten relativ kurzweilig. Der Einlauf in Kailua-Kona war denn auch ein krönendes, sehr schönes und intensives Erlebnis, welches ich nicht missen möchte.
Rückblickend kann ich sagen, dass der Ironman von Hawaii mit all seinen positiven Begleitumständen einmalig ist. Das muss ein Triathlet unbedingt einmal erlebt haben. Ich kann daher jedem den Rat geben, gut zu trainieren, um mit ein bisschen Wettkampfglück den Traum wahr werden zu lassen. ALOHA!
Dario Zarro |
SMS 11. Oktober 2008, 19:11 Ortszeit Hawaii
Guete Tag, dä Papi isch guet im Ziel acho. Het um die 10:31 gha. Liebi Grüess Cinzia
SMS 12. Oktober 2008, 06:18 Ortszeit Bretagne
Liebe Cinzia, merci für die Info. Wünsche gute Feier! Herzlich Sandra
SMS 12. Oktober 2008, 06:38 Ortszeit Bretagne
Lieber Dario, Superleistung! Gratulation. Du hast sicher viel zu erzählen. Du hast ein grosses Ziel erreicht. Sandra
SMS 12. Oktober 2008, 12:59 Ortszeit Hawaii
Liebe Sandra, vielen Dank! Das Rennen war toll. Die Hitze war allerdings brutal; kam beim Laufen nicht gut damit zurecht. Liebe Grüsse Dario |
Ironman Hawaii: Schwimmstrecke, Velostrecke, Laufstrecke
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